Mein Leben an und mit der Shiftschool

Warum ich (fast) jedes Wochenende von Stuttgart nach Nürnberg zur Shiftschool fahre

Die Shiftschool  – Deutschlands erste Akademie für Digitale Transformation – ist ein Magnet, der neugierige, offene, aufbruchbereite, gestaltende und suchende Menschen anzieht – seien es diejenigen, die hier die sprichwörtliche Schulbank drücken oder das große Netzwerk der Speaker, ReferentInnen und Motivatoren.
So hat sie auch mich angezogen. Neben dem Verkauf von Büchern fasziniert mich auch das Thema Produktentwicklung und -innovation. Und es wurde endlich mal wieder Zeit, neues zu lernen; vor allem, da sich gerade im Bereich Medien- und Verlagswesen durch die Digitalisierung eine Menge bewegt. Meine Internetrecherche hat mich dann zur Shiftschool geführt, wo ich mich sehr schnell zur Teilnahme an der CLASS TWO entschlossen und es bisher nicht bereut habe. Im Gegenteil – gern steige ich jeden Freitag abend Richtung Franken in den Zug und freue mich darauf, neues zu lernen.

Apropos die oben erwähnte Schulbank drücken – davon kann in der Shiftschool nur zum Teil die Rede sein. An Flipcharts arbeiten, diskutieren, Geschäftsmodelle entwickeln, verwerfen, neu denken, präsentieren oder nach draußen gehen und Menschen befragen nimmt eine ganze Menge Platz. Am Tisch sitzen und zuhören ist nur eine Arbeitsform von vielen.

Die Philosophie

Better done than perfectie

Und apropos „Digital“. Einer der Referenten hat die Shiftschool als analoges und familiäres Start up bezeichnet – und das ist sie auch im besten Sinne. Die Shiftschool lebt von dem Enthusiasmus, mit dem Christina und Tobias Burkhardt uns jede Woche wieder begeistern. Die Shiftschool ist ihr Baby, über das sie als stolze Eltern gar nicht genug reden können und für das sie einen großen Teil ihrer Arbeits- und Lebenszeit verwenden. Wichtig ist ihnen, dass sie mit ihren Inhalten in unseren Köpfen etwas bewegen und wir die Dinge lernen, indem wir sie einfach tun.

Die Speaker

Die ReferentInnen sind allesamt sehr motiviert und begeistert, uns über ihre Erfahrungen zu berichten und manchmal auch aus dem Nähkästchen zu plaudern. Sie sind – wie Christina und Tobias Burkhardt auch – Überzeugungstäter, sehr gut vernetzt, offen für Neues und jederzeit bereit, uns auch über die Shiftschool-Sparks hinaus für Fragen, mit Tipps und ihren Kontakten zur Verfügung zu stehen. Ein riesiges, nicht zu unterschätzendes Netzwerk, das wir nutzen können.

CLASS TWO

Logo der CLASS TWO

Es ist schon erstaunlich, wie schnell sich aus einer Zusammenstellung von 16 Menschen im Alter von 24 bis 49 Jahren in äußerst kurzer Zeit eine Gruppe entwickelt, die kreativ, reflektierend, querdenkend und humorvoll zusammenarbeitet. Mit unseren individuellen Stärken und Schwächen ergänzen wir uns gegenseitig hervorragend. Der Background der Einzelnen ist sehr unterschiedlich – vom Kleinunternehmen bis zum großen Markenkonzern ist alles vertreten; die Teilnehmenden arbeiten in Vertrieb, Marketing/Kommunikation, Personal oder Fertigung.

Die Themen

Es geht um alles, was mit Digitalisierung zu tun hat, um Themen wie Design Thinking, Customer Insight, Big Data, Augmented und Virtual Reality, User Experience Design, Markenführung, Customer Acquisition oder Changemanagement, um nur einige zu nennen, aber auch um das Mindset, unkonventionelles Denken, kreatives Arbeiten, die Entwicklung der Marke Ich und vieles mehr.

Das Ritual

Am Ende eines Rituals: Präsentation der Lobbänder, die wir uns gegenseitig geschenkt haben

Wie sieht er denn nun aus – ein normaler Schultag an der Shiftschool? Der Samstagmorgen startet um 8:30 Uhr in den DesignOffices in Nürnberg.

Begonnen wird mit einem 10minütigen „Ritual“. Zeremonienmeister ist immer einer der Teilnehmer, Ritualgeber war die ersten Monate der Künstler und Dramaturg Thor van Horn; danach sind auch jetzt die Teilnehmer der Class TWO selbst an der Reihe.

Das Ritual bzw. die Aufgabe ändert sich jede Woche und soll die Teilnehmer zum Nachdenken anregen, sie motivieren, sich mutig neuen Aufgaben und Herausforderungen zu stellen oder die Umgebung neu wahrzunehmen.

Die Sparks

Kreatives Arbeiten an der SHIFTSCHOOL

Weiter geht es dann meist mit Impulsvorträgen der Speaker; d.h. in der Regel kurze Inputs mit Diskussion, Nachfragen und schon bald mit einem klaren Arbeitsauftrag. Also aufstehen, sich in

Gruppen zusammenfinden. Loslegen, diskutieren, Entscheidungen am Flipchart oder den Whiteboards festhalten, zum Abschluss Präsentation der Gruppenergebnisse. Dann wieder sammeln, nächster Impulsvortrag, nächste Arbeit. Keine Spur von Langeweile an der Shiftschool.

Aber wer denkt, dass es mit den 35 Samstagen getan ist, der hat seine Rechnung ohne Christina und Tobias Burkhardt gemacht. Ein wesentlicher Teil der Arbeit beginnt erst danach…

Die Challenges

Mein Logbook

Die 32 Sparks sind in 8 Module unterteilt. Nach jeweils 4 Sparks erwartet uns eine Challenge – sei es der Aufbau der eigenen Homepage oder eines Blogs, die Entwicklung und Iteration eines

Roboters, das Design einer App oder der spontane Vortrag zu einer vorher nicht bekannten Powerpoint-Präsentation. Die Challenges werden allein oder in kleinen Arbeitsgruppen gelöst.

Protokoll-Schreiber heißen an der Shiftschool Kamera-Kinder. Nicht das detaillierte Festhalten der Inhalte ist gefragt, sondern das Üben verschiedener Dokumentationsformen je nach Gusto des Kamerakinds. Genial, wenn die Dokumentation gleich noch als Arbeitsprobe auf der eigenen Homepage oder im XING-Profil verwendet werden kann.

Und gleich nach Veröffentlichung dieses Artikels gab es schon die erste Änderung: die Dokumentation der Sparks wird ab Juli 2017 im LIGHTHOUSE-Magazin der Shiftschool erfolgen.

Eine Challenge müssen alle Teilnehmer der CLASS TWO zusammen als Gruppe meistern – das ist das Festival zum Ende der Präsenzzeit. Eine echte Herausforderung: 16 Menschen sollen selbst definieren, wie sie zusammenarbeiten wollen, welche Regeln sich dafür geben; Ziel, Thema, Referenten und Finanzen des Festivals selbst festlegen und umsetzen.

Outside

Und dann sind da noch die sogenannten Offsites – Besuche bei Firmen oder Instituten im Raum Nürnberg, die ca. alle acht Wochen am Freitagnachmittag stattfinden und Einblicke in Organisationen und Geschäftsmodelle geben, die einem sonst nicht gewährt werden. Oder die ImpulseWe – Telefoncalls Mittwoch abends mit Impulsvorträgen von gefragten Speakern.
Einer der Höhepunkte ist die dreitägige Digitalsafari nach Berlin mit Besuch zahlreicher Startups, die uns von ihrem Business, ihren Schwierigkeiten im Gründungsprozess und ihren Erfolgen berichten.

Online & Research

Und „richtig“ was zum Lernen gibt es noch mit zwei Online-Kursen, einen zu Java Script und einen zu Startups bzw. Entrepreneurship.

Im Anschluss an die 12monatige Präsenzphase folgen noch zwei dreimonatige Arbeitsphasen allein bzw. in Gruppen, um Geschäftsmodelle zu analysieren oder komplett neu zu denken.

Kommunikation

Der Austausch unter uns Teilnehmern findet nicht nur in den Pausen statt, sondern auch zwischen den Sparks und zwar hauptsächlich über Slack, einem einfachen, aber sehr mächtigen Tool, mit dem wir uns gut organisieren können oder über neue Entwicklungen austauschen können. Da gibt es kluge Köpfe, die einfach unerschöpfliche Quellen haben, und immer wieder tolle Artikel zu den verschiedensten Themen für alle bereitstellen.

Die Nebenwirkungen

Kreatives Arbeiten mit Lego Serious Play

Ja, die gibt es auch und sie sind gewollt! Das Ganze setzt natürlich auch einiges im Kopf in Bewegung, weckt Sehnsüchte, agile Methoden auch im Arbeitsalltag einzusetzen, neue digitale Produkte zu entwickeln, die sich an den wirklichen Bedürfnissen von Kunden orientieren, Prozesse zu hinterfragen und neu zu denken.

Um den richtigen Kurs zu finden oder zu halten, haben wir noch die Möglichkeit, ein begleitendes Coaching zu nutzen. Den Zeitraum kann jeder selbst wählen, die Themen natürlich auch – und diese sind auch vertraulich vom Coach zu behandeln.
Das Ziel meiner 18monatigen digitalen Reise ist ein Ort, an dem Menschen offen und mit Mut die (digitalen) Herausforderungen und Veränderungsprozesse angehen.

Shift happens – garantiert!